Im Zuge des Verfallstermins am Freitag schoss der Goldpreis über die Marke von 2.000 US-Greenback professional Unze. Auf Euro-Foundation erreichte Gold abermals ein Rekordhoch.
Goldpreis knackt runde Kursmarken
Die steigende Nachfrage nach defensiven Anlageformen bestimmte auch die Entwicklung der Finanzmärkte in der vergangenen Woche. Dies äußerte sich in schwachen Aktien-, festen Anleihe-Kursen und einem weiter steigenden Goldpreis. Auf Euro-Foundation überschritt Gold erstmals die 1.900er-Marke. Dabei beendete das Edelmetall die Woche in der primären Handelswährung oberhalb von 2.000 US-Greenback.
CoT-Daten
Was geschah am US-Terminmarkt? Dazu betrachten wir die aktuellen CoT-Daten mit den Positionen der größten Handelsgruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 24. Oktober 2023.
Und hier setzte sich Dynamik der beiden Vorwochen fort. Denn die Netto-Brief-Place der „Commercials“ stieg um weitere 29 Prozent auf 165.873 Kontrakte.
Auf der Gegenseite ging es mit der Netto-Lengthy-Place der „Großen Spekulanten“ um 30 Prozent nach oben auf 147.385 Kontrakte. Dabei rauschte die Netto-Lengthy-Place der Untergruppe des „Managed Cash“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) um 255 Prozent nach oben auf 53.748 Kontrakte.
Open Curiosity
Währenddessen ging es nun auch mit dem Open Curiosity deutlich nach oben. Denn die Summe aller offenen Gold-Kontrakte stieg gegenüber Vorwoche um 5,4 Prozent auf 463.476 Kontrakte. Bis zum Handelsschluss am Freitag sehen wir einen weiteren Anstieg um 2 Prozent auf 473.933 Kontrakte.
Gold-Optionen
Eine gegensätzliche Entwicklung gibt es bei den Gold-Optionen. Denn hier sank der Open Curiosity gegenüber Vorwoche um 8,8 Prozent auf 956.004 Optionen. Dabei kam die Put/Name-Ratio aber auf 0,504 zurück (Vorwoche: 0,510). Das heißt, auf 100 Put-Optionen kamen zuletzt 198 Name-Optionen (Vorwoche: 196). Somit nahm der Goldpreis-Optimismus in diesem Handelssegment aber insgesamt zu.
Goldpreis-Entwicklung
Der Goldpreis beendete die Woche im US-Futures-Handel mit 2.016,30 US-Greenback professional Unze (Dezember-Kontrakt). Damit erreichte Gold den höchsten Stand seit dem 15. Mai 2023. Im Vorwochenvergleich sehen wir einen Kursanstieg von 1,2 Prozent.
Der entscheidende Kursschub kam am Freitag. Am Dienstag hatte der Goldpreis noch sein Wochentief bei 1.964 US-Greenback markiert. Der Futures-Preis für eine Unze Gold notierte zuletzt noch 10 US-Greenback über dem Spotkurs. Am Freitag wurden die Oktober-Kontrakte letztmalig gehandelt. Der Verfallstermin hat die Goldpreis-Entwicklung eindeutig begünstigt. Die Gold-Optionen zur Lieferung per Ende Oktober waren schon am Donnerstag ausgelaufen.
COMEX-Gold-Lager
Unterdessen stiegen die Goldbestände in den COMEX-Tresoren gegenüber Vorwoche um 20.000 Unzen auf 19,85 Millionen Unzen (Vorwoche: -480.000). Dabei nahmen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 40.000 Unzen zu auf 9,89 Millionen Unzen (alle Zahlen gerundet).
Erkenntnis: Bei einem Open Curiosity von 473.933 Kontrakten wurden Ende der Woche insgesamt 47.393.300 Unzen Gold in Type von Customary-Futures gehandelt (100 Unzen professional Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX warfare offiziell noch zu 42,12 Prozent mit entsprechenden Lagerbeständen gedeckt (Vorwoche: 43,1 %).
Lieferanträge
Diese Unterdeckung wird vom Börsen-Betreiber damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt werden. Das heißt, am Ende des Kontrakt-Monats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Wie hoch der Anteil ist, kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung ersehen.
So meldete die Börsenaufsicht CFTC für den Kontraktmonat Oktober nun 11.532 Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Damit kamen in der vergangenen Woche noch 655 hinzu (Vorwoche: +1.216). Zum Vergleich: Im September waren es insgesamt 4.913. Dagegen lag die Summe im bisherigen Rekordmonat (Juni 2020) bei 55.102 Anträgen auf physische Auslieferung des als Futures gehandelten Goldes.
Ausblick
Mit dem jüngsten Goldpreis-Anstieg sehen wir weitere bullische Signale vom US-Gold-Futures-Handel. Dass Goldpreis und Open Curiosity gemeinsam stiegen, deutet auf eine zunehmende Marktstärke hin. Denn die Kursentwicklung lockte zuletzt mehr Futures-Händler aufs virtuelle Parkett.