Der Stadtpfarrer bei O|N
Stadtpfarrer Stefan Buß.
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin
14.10.2023 / FULDA –
Jesus macht “Hauskirche”. Er geht in das Haus eines führenden Pharisäers zum Essen, so wird im Lukasevangelium einmal berichtet (vgl. Lk 14,1.7-14). Doch die Atmosphäre ist nicht angenehm: man beobachtet ihn genau. Er beobachtet aber auch: Er sieht das Gerangel um die besten Plätze.
Und Er kritisiert das direkt – eigentlich sehr provokant sein Verhalten. Doch wenden wir es auf unser Leben an: “Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt. Wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht.” Es gibt in unserer Kirche eine Spiritualität, die das als Lebensmotte praktiziert: immer den letzten Platz einnehmen: die sogenannten Kleinen Schwester und Brüder Jesu (Die Kleinen Schwestern oder Brüder sind eine Ordensgemeinschaft. Ihr Gründer ist Charles de Foucauld, 1858 – 1916.
Er lebte als Priester und Eremit in Algerien). Drei Kleine Schwestern leben auf dem Tempelhofer Feld in einem Bauwagen neben dem Zirkuszelt. Geld verdienen sie durch Putzen. In Suppenküchen für Arme teilen sie nicht die Suppe aus, sondern stellen sich zum Essen an. Solidarität von ganz unten. Und sie leben gerne Gastfreundschaft: Kleine Schwester und Brüder leben oft in einer Wohnung in einer sozial schwierigen Gegend. Zu ihnen nach Hause (“Hauskirche”) kommen oft Menschen, die in keine Kirche oder Gemeinde kämen – die man dort meist auch gar nicht will.
Intestine, dass es in Nord-Neukölln die Kleiderkammer gibt, das Nachtcafé und Café Platte. Jesus empfiehlt, nicht einfach seine Freunde und Verwandte einzuladen, sondern gerade Menschen, die es Dir nicht vergelten können. Wir wissen, dass es “Hauskirchen” geben kann, die einfach zur Kuschelgruppe werden. Wie oft kann man in einer Gemeinde erleben, dass eine neue Particular person keinen Anschluss findet. In der Nachfolge Jesu können wir lernen, wirklich pro-aktiv zu werden, immer mehr. Von mir aus andere ansprechen, einladen, ja, und wo es notwendig ist auch kritisch zu hinterfragen.(Stefan Buß) +++