marktbericht
Der DAX setzte auch zum Wochenschluss seinen Rekordlauf fort. Der Index folgte einer freundlichen Wall-Avenue, die immer noch vom Growth um das Thema Künstliche Intelligenz (KI) getragen wird.
Der DAX hat am Nachmittag nach zunächst verhaltenem Handelsverlauf noch Fahrt aufgenommen und in der Spitze bei 17.443 Punkten ein neues Allzeithoch markiert. Das alte Rekordhoch, das der Index erst am Vortrag markiert hatte, ist damit schon wieder Geschichte. Der Schlussstand lag bei 17.419 Punkten, ein Tagesgewinn von 0,28 Prozent.
Insgesamt waren die Schwankungen nach einer aufregenden Börsenwoche aber überschaubar, das Tagestief lag bei 16.354 Punkten. Auf Wochensicht erreichte der DAX auf einen Gewinn von rund 1,7 Prozent. Der MDAX der mittelgroßen Werte grenzte seine Verluste im Verlauf auf 0,38 Prozent ein auf 25.999 Punkte.
Die Anleger waren auch heute noch dabei, den durch den US-Chipkonzern Nvidia neu losgetretenen Hype um Künstliche Intelligenz (KI) und Technologie zu verarbeiten, der diese gestern in einen regelrechten Kaufrausch versetzt hatte. Die KI-Euphorie schwappt damit mehr und mehr auch auf den deutschen Markt über, die Bullen (Käufer) bleiben am Drücker. “Die Hausse nährt die Hausse”, so lautet ein altes Börsensprichwort, das einen “Bullenmarkt” beschreibt.
“Plötzlich sind hohe Bewertungen und Finanzierungsprobleme wegen hoher Zinsen kein Drawback mehr, der KI-Hype stellt alles andere in den Schatten”, erklärte Jürgen Molnar, Kapitalmarkstratege beim Dealer RoboMarkets.
Analysten rechnen damit, dass der DAX seinen Höhenflug fortsetzen dürfte. “Die Rally scheint im Second Flügel zu haben”, sagte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Companions. Der Index nähere sich in größeren Schritten als von vielen gedacht der 18.000er-Marke.
Die hohen DAX-Kurse waren umso bemerkenswerter, als dass mit den Aktien der Deutschen Telekom und Allianz zwei DAX-Schwergewichte nach ihren Geschäftsausweisen im Minus standen. Zwar waren deren Ergebnisse gewohnt solide ausgefallen, so mancher Anleger hätte sich aber wohl noch mehr erwartet und machte vor dem Wochenende Kasse.
An der DAX-Spitze hingegen herrschte ein quick schon gewohntes Bild mit Rheinmetall an der Indexspitze. Zu den Gewinnern gehörten neben der Deutschen Börse auch Siemens, die bei 175,30 Euro so hoch schlossen wie noch nie. Auch die Autoaktien setzen ihren guten Lauf nach den gestrigen Mercedes-Zahlen fort.
Aus der deutschen Wirtschaft kommen derweil weiterhin bestenfalls neutrale Signale. So hat sich die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft im Februar wie erwartet leicht aufgehellt. Das ifo-Geschäftsklima stieg auf 85,5 Punkte von 85,2 Zählern im Vormonat, wie das Münchner Institut zu seiner Umfrage unter rund 9.000 Führungskräften mitteilte. Anlass zu Euphorie ist das aber Experten zufolge nicht. “Die Konjunktur stabilisiert sich auf niedrigem Niveau”, sagte ifo-Präsident Clemens Fuest.
“Offensichtlich leiden die Unternehmen in Deutschland massiv unter vielen strukturellen Belastungen wie Bürokratie, lange Genehmigungsverfahren, hohe Energiepreise und Steuern, ohne dass die Regierung entschlossen umsteuert”, betonte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. “Das weiterhin niedrige Niveau des ifo-Geschäftsklimas stützt unsere Prognose, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal erneut schrumpfen wird.”
Nachdem die KI-Euphorie gestern der Wall Avenue satte Gewinne beschert hatte, geht es zum Wochenschluss nicht mehr ganz so stürmisch weiter. Trotzdem eröffnen alle großen US-Aktienindizes zunächst im Plus und hielten sich damit besser, als die vorbörslichen Kurse angezeigt hatten. Mittlerweile sind die Gewinne aber abgebröckelt, nachdem zuvor sowohl der Leitindex Dow Jones bei 39.282 und der S&P-500-Index bei 5.111 Punkten neue Bestmarken markiert hatten.
Vor allem die Techwerte stehen weiter im Fokus, sie haben eine beeindruckende Rally hinter sich: Seit dem Oktober-Tief hat der Nasdaq 100-Auswahlindex rund 28 Prozent hinzugewinnen können. Am Mittag Ortszeit steht die Nasdaq allerdings nach Gewinnmitnahmen leicht im Minus.
Star an der Wall Avenue bleibt derweil die Nvidia-Aktie. Der Grafikkarten- und Prozessor-Anbieter hatte am Donnerstag Bedenken hinsichtlich eines womöglich nachlassenden KI-Nachfrageschwungs mit seinem Geschäftsausblick beiseite gewischt und erreicht nun als erstes Halbleiterunternehmen eine Bewertung von zwei Billionen US-Greenback.
Im frühen Handel werden in der Spitze schon 823,94 Greenback bezahlt, aktuell steht das Papier intestine 2,0 Prozent höher bei 801 Greenback. Die Schwelle von zwei Billionen Greenback battle bereits bei etwa 800 Greenback erreicht.
Der Euro gibt am späten Nachmittag leicht nach. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0819 Greenback und damit etwas weniger als am Morgen. Die Kursschwankungen waren insgesamt überschaubar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0834 (Donnerstag: 1,0844) US-Greenback fest
Konjunkturdaten aus Deutschland fielen positiv aus, konnten dem Euro aber keinen Rückenwind verschaffen. Das ifo-Geschäftsklima hellte sich im Februar leicht auf. “Die Konjunktur stabilisiert sich auf niedrigem Niveau”, sagte ifo-Präsident Clemens Fuest.
Trotz höherer Dividende wendeten sich die Anleger von der Allianz ab. Die Aktien des Versicherungsriesen waren mit einem Abschlag von 3,3 Prozent größter Verlierer im DAX. Einem Händler zufolge sorgte der Ausblick für 2024 für etwas Enttäuschung und ließ die Anleger angesichts der jüngsten Kursgewinne Kasse machen. Für das laufende Jahr peilt die Allianz ein operatives Ergebnis von 13,8 bis 15,8 Milliarden Euro an. Auch eine deutliche Dividendenerhöhung auf 13,80 Euro half nicht.
Der Chemiekonzern BASF legt aufgrund der schwachen Nachfrage in Europa ein weiteres Kosteneinsparprogramm auf. Es sollen zusätzlich am Standort Ludwigshafen jährlich Kosten in Höhe von einer Milliarde Euro bis 2026 eingespart werden, teilte der DAX-Konzern bei Vorlage der endgültigen Jahreszahlen 2023 mit. Auch ein weiterer Stellenabbau ist damit verbunden, an den Particulars werde derzeit gearbeitet.
Gestützt auf ein robustes Kundenwachstum hat die Deutsche Telekom ihre Gesamtjahresziele erreicht. Das bereinigte operative Ergebnis legte um vier Prozent auf 40,5 Milliarden Euro und der Free Money Circulation um mehr als 40 Prozent auf 16,1 Milliarden Euro zu. Auf dieser Foundation stellte das Unternehmen für 2024 einen Anstieg des Betriebsergebnisses um sechs Prozent auf 42,9 Milliarden Euro und des Money Circulation um 16 Prozent auf 18,9 Milliarden Euro in Aussicht. Analysten äußerten sich überwiegend zufrieden mit dem Ergebnis.
Papiere von Hensoldt reagierten mit einem Abschlag von über sieben Prozent auf die Jahreszahlen und den Ausblick des Herstellers von Rüstungselektronik. Der MDAX-Konzern peilt angesichts der zunehmenden Kriege und Konflikte in der Welt im laufenden Jahr beim Umsatz circa zwei Milliarden Euro an. Analysten hatten sich im Schnitt aber etwas mehr erhofft.
Die Lufthansa-Aktie fiel um rund 1,6 Prozent, grenzte aber höhere Verluste im Verlauf ein. Bei der Fluggesellschaft scheiden nach Konzernangaben gleich vier von sechs Vorständen aus, darunter auch Finanzchef Remco Steenbergen. Der Vorstand wird insgesamt von sechs auf fünf Posten verkleinert. Der Abgang des Finanzchef komme bei den Anlegern gar nicht intestine an, sagt ein Händler.
Vor einer mit Spannung erwarteten Entscheidung der EU-Kommission über ein hohes Bußgeld gegen Apple hat ein Vertreter des Unternehmens den Vorwurf zurückgewiesen, dass Apple den Wettbewerb auf dem digitalen Musikmarkt in irgendeiner Weise beeinträchtigt habe. Die Monetary Occasions hatte jüngst berichtet, Apple stehe vor einer Strafe von rund 500 Millionen Euro wegen Verstößen gegen das EU-Wettbewerbsrecht. Die genaue Höhe wolle die EU-Kommission im März bekannt gegeben.