Auto, Eigenheim, Altersvorsorge: Menschen sparen auf die unterschiedlichsten Dinge hin. Einige verfolgen mehrere Ziele gleichzeitig. Um den Überblick zu behalten und das Geld bedarfsgerecht zu streuen, kann es sinnvoll sein, das 3-Säulen-Sparmodell anzuwenden. Doch was verbirgt sich dahinter?
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3-Säulen-Sparmodell: Darum geht’s
„Im Kern geht es darum, Sparprozesse systematisch anzugehen und vor allem kurz-, mittel- und langfristige Ziele zu unterscheiden“, erklärt Ralf Scherfling von der Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf. Man kann zum Beispiel bei Säule 1 für die Altersvorsorge, bei Säule 2 für den Urlaub, für ein neues Auto oder für die eigene Immobilie und bei Säule 3 für unvorhersehbare Ausgaben sparen, additionally eine Liquiditätsreserve aufbauen.
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Die konkreten Motive können dabei zwar auch anders aussehen. Wichtig ist aber, dass kurz-, mittel- und langfristige Ziele wirklich sinnvoll voneinander abgegrenzt werden. Denn nur so kann die Sparrate für das jeweilige Sparziel in dem Finanzprodukt landen, das am besten dafür geeignet ist.
Dabei ist die Frage, wo die Sparrate für die Säule 3 am besten aufgehoben ist, aus Sicht des Verbraucherschützers einfach zu beantworten: „Hier ist das Tagesgeldkonto intestine geeignet.“ Bei Säule 1 mache ein Wertpapierdepot Sinn, wenn man in Eigenregie für ein Zusatzeinkommen im Alter sorgen will – zusätzlich zur gesetzlichen Rente oder einer betrieblichen Altersvorsorge. In Betracht kann hier etwa der Kauf eines Indexfonds (ETF) auf den MSCI World kommen.
So gewichtet man am besten
„Bei Säule 2 gibt es keine allgemeingültige Antwort“, sagt Scherfling. Das Sparen für den Urlaub im Folgejahr werde anders aussehen als das für das neue Auto in drei Jahren oder das Eigenkapital für die selbst genutzte Immobilie in sieben Jahren. „Je nachdem, wie die individuellen Ziele und Präferenzen aussehen, können Festgelder, Sparbriefe, Investmentfonds oder auch ganz andere Produkte in Frage kommen“, sagt der Verbraucherschützer.
Bevor es aber mit dem Sparen losgeht, muss man sich nicht nur über seine Ziele und deren Gewichtung klar werden, sondern auch darüber, wie viel Geld im Monat übrig ist zum Sparen. Konkret heißt das: „Sich erst einmal einen Überblick über die eigenen Finanzen verschaffen“, sagt Kathleen Altmann vom Bundesverband deutscher Banken in Berlin.
Dafür sollte man sämtliche Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellen – und möglichst nichts vergessen. „Entsprechende Apps können dabei ebenso helfen wie die klassische Excel-Tabelle“, so Altmann. Auch mit einem Haushaltsbuch lässt sich herausfinden, wie viel Geld einem monatlich zur freien Verfügung steht.
Wer nun den nötigen Überblick über die eigenen Finanzen hat, sollte als nächstes prüfen, ob alle nötigen Versicherungen vorhanden sind. „Falls zum Beispiel noch keine Privathaftpflichtversicherung abgeschlossen ist, sollte man sich dringend um eine solche Police kümmern“, rät Scherfling. Denn: Der Schaden aufgrund einer kurzen Unachtsamkeit oder eines Fehlers im Alltag kann immens sein. Wer dann Schadenersatz leisten muss und keinen Versicherungsschutz hat, kann recht schnell finanziell vor dem Smash stehen.
Sparplan Regelmäßig anpassen
Ebenfalls zu checken: Ist das Girokonto im Plus? Sonst erst den Dispo ausgleichen, bevor der Sparprozess starten kann. Gleiches gilt für noch laufende Verbraucherdarlehen: Diese sollten zuerst getilgt werden.
Wer nun feststellt, dass ihm oder ihr noch Summe X jeden Monat zur freien Verfügung steht, kann im nächsten Schritt den verfügbaren Betrag auf die verschiedenen Ziele aufteilen – unter Berücksichtigung der Gewichtung.
Scherfling nennt zwei Beispiele für Verbraucherin A und Verbraucher B, denen jeweils 600 Euro im Monat zum Sparen bleiben: Verbraucherin A hat ihre Liquiditätsreserve von zwei bis drei Monatsgehältern womöglich schon aufgebaut. Deshalb wird sie vielleicht 300 Euro für die Altersvorsorge zurücklegen und weitere 300 Euro zu gleichen Teilen für die Ziele Urlaub, neues Auto und Eigenkapital für die selbst genutzte Immobilie.
Verbraucher B hingegen hat noch keine Notreserve aufgebaut und will das darum mit 300 Euro professional Monat tun. 150 Euro wandern zudem in den Topf für ein neues Auto, das er sich in drei Jahren anschaffen will und die restlichen 150 Euro werden langfristig für die personal Altersvorsorge angelegt.
Wichtig ist für Verbraucherinnen und Verbraucher: Wer das 3-Säulen-Sparmodell nutzt, sollte regelmäßig überprüfen, ob die Gewichtung der Ziele und die ausgesuchten Geldanlagen weiterhin passen oder ob Änderungen nötig sind – beispielsweise aufgrund von Änderungen im persönlichen oder beruflichen Bereich oder auch aufgrund neuer staatlicher Regelungen.
Dabei sollte man nie überhastet vorgehen und auch verschiedene Anlageformen und Angebote miteinander vergleichen. Wichtig ist, das Geld in verschiedene Produkte zu streuen, keine unnötigen Risiken einzugehen, auf die Kosten zu achten – und vor allem: keine Geldanlage zu kaufen, die man selbst nicht versteht. dpa