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Der steigende Leitzins hat Folgen für Immobilienbesitzer. Was tun, wenn man auf den flexiblen Saron gesetzt hat?
Es gibt zwei Arten von Hypotheken: Bei Festhypotheken zahlt man zum Beispiel für fünf Jahre einen fixen Zinssatz. Bei den Geldmarkt- oder Saron-Hypotheken ist der Zins nicht repair, sondern an den Leitzins der Nationalbank (SNB) gekoppelt.
Sprich, wenn die SNB den Leitzins erhöht, steigt auch der Zins der Geldmarkthypothek. Dazu kommt noch eine Marge der Financial institution, die ungefähr bei einem Prozent liegt. Aktuell beträgt der Zinssatz für eine Saron-Hypothek darum etwa 2,5 Prozent (Marge von einem Prozent plus SNB-Leitzins von 1,5 Prozent).
Vor weniger als einem Jahr lag der SNB-Leitzins noch bei minus 0,75. Für eine Geldmarkthypothek musste man additionally nur die Marge der Financial institution von etwa einem Prozent bezahlen.
Man sollten sich vom aktuellen Zinsanstieg nicht ins Bockshorn jagen lassen.
Soll man nun angesichts des steigenden Leitzinses von einer Geldmarkt- auf eine Festhypothek wechseln? Adrian Wenger, Hypothekenspezialist beim VZ Hypotheken Zentrum, rät davon ab: «Geldmarkthypotheken sind auf lange Sicht die günstigsten Hypotheken. Man kann damit sehr viel Geld sparen. Darum sollten man sich vom aktuellen Zinsanstieg nicht ins Bockshorn jagen lassen.»
Dazu komme, dass man bei einem vorzeitigen Ausstieg aus einer Festhypothek sehr hohe Gebühren bezahlen müsse. «Und von den möglicherweise sinkenden Zinsen kann man auch nicht profitieren.» Darum sei es sinnvoll, diese Part auszusitzen.
Wer wegen der hohen Zinsen jetzt schlaflose Nächte hat, hätte keine Saron-Hypothek abschliessen dürfen.
Bei knappem Funds seien Festhypotheken sinnvoller
Etwas anders argumentiert Florian Schubiger, Finanzexperte und Geschäftsführer der Plattform Hypotheke.ch: «Wer wegen der hohen Zinsen jetzt schlaflose Nächte hat, der hätte gar keine Saron-Hypothek abschliessen dürfen.» Denn bei einem knappen Funds seien Festhypotheken sinnvoller. Wer aber die Zinsschwankungen verkraften könne, solle abwarten.
Aus meiner Sicht ist die Part der extrem tiefen Zinsen vorbei.
Wie werden sich die Zinsen entwickeln?
Adrian Wenger vom VZ geht von tendenziell sinkenden Zinsen aus. Darum würde er auch in Zukunft auf Geldmarkthypotheken setzen. Eine andere Prognose macht Denis Eicker vom Hypothekenvermittler Moneypark: «Aus meiner Sicht ist die Part der extrem tiefen Zinsen vorbei. Die Inflation wird weitere zwei bis drei Jahre hoch bleiben und damit auch die Zinssätze der Saron-Hypotheken.»